PE (Polyethylen)

Polyethylen besitzt eine äußerst hohe Verschleiß- und Abriebfestigkeit gegenüber Metallen und anderen Werkstoffen. Dadurch ist dieser Werkstoff für spanend bearbeitete Bauteile mit hohen Anforderungen hinsichtlich Abrieb- und Verschleißfestigkeit bestens einsetzbar. Hinzu kommen exzellente mechanische Eigenschaften.

PE ist ein teilkristalliner, thermoplastischer Kunststoff mit hoher Zähigkeit und hoher chemischer Beständigkeit, aber im Vergleich zu anderen Kunststoffen sehr niedriger mechanischer Festigkeit. Dieser Werkstoff ist nicht bei höheren Temperaturen einsetzbar. Die einzelnen Polyethylene werden durch ihre molaren Massen (Molekulargewicht) unterschieden, die für die jeweiligen physikalischen Eigenschaften maßgeblich sind. Dies führt neben den auf alle Typen anwendbaren Eigenschaften zu typenspezifischen Eigenschaften.

Dichte
0,93g/cm³

Haupteigenschaften 

  • niedrige Dichte im Vergleich zu anderen Werkstoffen (0,94 g/cm3)
  • hohe Schlagzähigkeit auch im niedrigen Temperaturbereich
  • minimale Wasseraufnahme (< 0,01 %)
  • hervorragende chemische Beständigkeit
  • hohe Korrosionsbeständigkeit
  • antiadhäsiv
  • sehr guter elektrischer Isolator
  • hohe Schwingungsdämpfung
  • physiologisch unbedenklich (gilt nicht für Regenerate)

Gleiteigenschaften

PE-HD (PE 300) ist bedingt durch seine relativ niedrige Dichte sehr gut schweißbar, aber nicht abriebfest und hat niedrige Festigkeitswerte. Dies führt zu einem hohen Gleitverschleiß, der den Einsatz bei Gleitanwendungen ausschließt.


PE-HMW (PE 500) hat aufgrund seiner höheren Dichte bessere Gleiteigenschaften und ist abriebfester als PE-HD. In Verbindung mit der guten Zähigkeit ist es für den Einsatz bei niedrig belasteten Bauteilen geeignet, die keinem hohen Gleitverschleiß unterliegen.

PE-UHMW (PE 1000) verfügt infolge seiner hohen Dichte über eine sehr gute Verschleiß- und Biegefestigkeit sowie Schlagzähigkeit und ist stark geräuschdämpfend. Aufgrund seiner hervorragenden Gleiteigenschaften und dem niedrigem Gleitverschleiß bildet es den idealen Werkstoff für niedrig belastete Bauteile.

PE ist auch als Regenerat erhältlich, wobei zu beachten ist, dass die jeweiligen physikalischen Eigenschaften leicht herabgesetzt sind.

Chemische Beständigkeit
Alle PE-Typen sind gegen Säuren, Laugen, Salze und Salzlösungen, Alkohole, Öle, Fette, Wachse und viele Lösungsmittel beständig. Gegen stark oxidierende Medien (z.B. Salpetersäure, Chromsäure oder Halogene) sind alle PE-Typen nicht beständig und es besteht die Gefahr von Spannungsrisskorrosion.

Witterungseinflüsse
Generell sind alle PE-Typen nicht gegen UV-Strahlen beständig.
Ausgenommen hiervon sind die schwarz eingefärbten Typen, die eine Beständigkeit gegen UV-Strahlen auch in Verbindung mit Luftsauerstoff aufweisen.

Brandverhalten
Alle PE-Typen sind als normal entflammbar eingestuft.
Nach Entfernung der Zündquelle brennen sie unter Abtropfen weiter.
Es werden jedoch außer Kohlendioxid, Kohlenmonoxid und Wasser nur geringe Mengen von Ruß und molekulare Anteile des Kunststoffs als Brandgas entwickelt.
Der Sauerstoffindex (zur Verbrennung benötigte Sauerstoffkonzentration) liegt mit 18% im Vergleich zu anderen Kunststoffen niedrig.

Bearbeitung
Die Halbzeuge können gebohrt, gefräst, gesägt, gehobelt und gedreht werden. Ebenso ist Gewindeschneiden oder das Einbringen von Gewindeeinsätzen möglich.